Instagram und Youtube erfreuen sich auch bei Dampfern immer größerer Beliebtheit, denn auf der Suche nach den aktuellsten Trends und neuesten Produkten kommt man so gut wie nicht vorbei an den einschlägigen sozialen Medien. Doch das kann schneller vorbei sein als uns allen lieb ist. Wir erklären dir was es mit der Debatte um Dampf-Influencer auf sich hat und ob Instagram und Co bald wirklich dampffreie Zone sind.
Influ-was?
Um das Thema von hinten aufzurollen stellt sich zunächst einmal eine entscheidende Frage: Was ist eigentlich ein Influencer? Als Influencer werden Personen bezeichnet die auf ihren Accounts Produkte bewerben und zwar entweder gegen Geld, ein kostenloses Produkt oder mit dem Ziel ihre Follower-Zahl zu erhöhen um damit den eigenen Marktwert zu steigern. Gerade beim Thema E-Zigaretten sind über die Jahre nicht mehr nur Dampffreunde auf Youtube und anderen Plattformen gelandet, die einfach nur ihr neuestes Lieblingsstück präsentieren wollen, sondern auch eine große Anzahl Influencer die durch gekonnte Produktdarstellungen definitiv einen Vorteil, sei es finanzieller Art oder immaterieller Art ziehen wollen. So weit so gut und bisher auch überhaupt kein Problem....
Um vor allem Jugendliche vor unkenntlicher Werbung zu schützen, wurde vor nicht allzu langer Zeit ein Gesetz erlassen, welches vorsieht, dass Werbung jeglicher Art in sozialen Medien, und dazu gehören eben auch, Produktvorstellungen und Fotos auf denen die Marke zu lesen ist, eindeutig gekennzeichnet werden müssen. Vor allem bei einer großen Anzahl Follower, kommt sonst leicht der Verdacht auf Schleichwerbung für eine bestimmte Firma oder ein Produkt zu machen. Soweit so gut, dachten sich viele Dampf-Enthusiasten die mit Vorliebe Bilder von sich und ihrem Dampfer auf den sozialen Medien posten oder Produktvorstellungen bei Youtube online stellen: Jetzt kennzeichnen wir eben auch ganz regulär alles was irgendwie verdächtig wirken könnte und sind damit auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Doch weit gefehlt, denn dann kam der Fall Vreni Frost.
Bekannt und beliebt auf Instagram mit über 50.000 Followern, wurde die bekannte und beliebte Bloggerin, die sich hauptsächlich mit dem Thema Mode beschäftigt, gerade vom Verband Sozialer Wettbewerb abgemahnt. Ganze 250.000 Euro Strafe oder 6 Monate Haft drohen der Influencerin, sollte sie sich nicht an die neuen Auflagen halten. Das ist ganz schön heftig könnte man meinen, vor allem da Vreni Frost ihre Werbung immer kenntlich macht und auch ganz regulär über Dinge postet die sie selbst erstanden hat. Doch das Problem mit E-Zigaretten, Werbung und Sozialen Plattformen ist weitaus tiefgreifender, denn:
Laut Gericht ist jeder Influencer-Beitrag Werbung
Absolut „jedes Verhalten einer Person zugunsten des eigenen oder eines fremden Unternehmens“ ist laut Gesetz bereits Werbung und verfolgt damit eine kommerzielle Absicht. Nun könnte man meinen, in Ordnung deshalb markieren wir ja mittlerweile alle brav unsere Beiträge als Werbung, aber ganz so einfach ist das leider nicht: Denn Werbung für E-Zigaretten und Nikotinhaltige Liquids ist, genau wie die Werbung für Tabakwaren verboten. Genauer erklärt bedeutet dies, dass sich im Prinzip jeder Influencer, der die Reichweite eines E-Zigaretten-Unternehmens erhöht, strafbar macht.
Gehen uns bald die Influencer aus und was dann?
Aufgrund der derzeitigen Sachlage, könnte man vermuten dass es bald etwas trostlos wird auf den einschlägigen Plattformen im E-Zigaretten-Bereich. Wer aber Angst hat keine Informationen mehr zu seinen geliebten Dampfgeräten und Neuigkeiten über aktuelle Produkte zu bekommen, kann beruhigt sein: Schon vor der Influencer-Übernahme über die Dampfer-Online-Kommunikation, gab es begeisterte Dampfliebhaber die ihre Freude über ein neues Gerät auf Foren und einschlägigen Seiten kundtaten das ganz ohne gratis Produkte, kleinere oder größere Finanzspritzen oder eine steigende Follower-Zahl. Genau diese Dampf-Enthusiasten gibt es immer noch und sie lassen dich garantiert gerne an ihrem überaus umfangreichen Wissen über Verdampfer, Akkuträger und ganze Startersets teilhaben und geben wertvolle Tips zu Produkten die sie wirklich lieben. Selbstverständlich sind auch redaktionelle Beiträge zum Thema Dampfen keineswegs verboten. So kannst du dich auch mit dem Werbeverbot beruhigt informieren und vielleicht ganz unbewusst von schicken Bildern beindruckt die Entscheidung für einen Dampfer treffen der tatsächlich zu dir passt.
Was bedeutet das Verbot mich und meine Bilder?
Das kommt ganz darauf an in welchem Umfang und wie häufig du Bilder mit deiner Dampfmaschine postest, wieviele Follower du hast und ob das Produkt eindeutig als eine bestimmte Marke zu identifizieren ist. Niemand handelt sich Probleme ein und es wird dir auch niemand verbieten ein Foto von dir und deiner E-Zigarette zu posten. Aufpassen solltest du aber sobald ein Markenname deutlich ersichtlich ist, du öffentlich postest und auch noch den Hersteller nennst oder markierst. Denn wie oben bereits ausführlicher erörtert, darf für E-Zigaretten keinerlei Werbung gemacht beziehungsweise die Reichweite des Herstellers erhöht werden.
Für die Mehrzahl aller E-Zigaretten-Genießer gilt also weiterhin: Dem fröhlichen Dampfvergnügen frönen und dabei ein oder zwei Wolkenbilder machen ist vollkommen in Ordnung und durchaus erlaubt.