Zum Thema Cannabis und dessen einzelne Bestandteile wird eifrig geforscht, heute möchten wir uns die Komponente Cannabidiol (CBD) genauer vorknöpfen, dessen Wirkung im Juni 2017 in einer Studie, die das Journal of Clinical Investigation veröffentlichte, im Zusammenhang mit Bluthochdruck getestet wurde.
Was bewirkt Cannabidiol?
Der Begriff Cannabis erweckt bei vielen Menschen immer noch direkt den Zusammenhang mit Drogenabhängigen, Kriminalität und Gewalt. Dabei wird selbst in Deutschland mittlerweile medizinisches Cannabis legal über Apotheken an Schwerkranke vertrieben. Nebst rauschsuchenden Jugendlichen gibt es eine ernst zu nehmende Zielgruppe, die das Kraut in verschiedensten Formen zur Symptombekämpfung konsumieren muss. Dafür werden auch x-beliebige Varianten von Marihuana verwendet, es muss also nicht zwangsweise in Form zermahlener Kräuter in einem Vaporizer verdampft werden. Vielmehr kann man aus der Pflanze auch vielbversprechendes CBD-Öl gewinnen, das mit einem geeigneten Gerät vaporisiert werden kann, schließlich fallen bei dieser Art der Einnahme jegliche gefährlichen Verbrennungsstoffe weg. Klar unterschieden sind nun die Rausch- und Medizinkonsumenten, daher ist CDB-Öl für Partygänger, Chiller und Lifestyle-Kiffer nicht das richtige, CDB-Öl bewirkt nämlich kein High im eigentlichen Sinne, es wirkt schlichtweg entspannend auf den Körper. Daraus folgernd kann eine Behandlung mit CBD-Öl ohne rauschartige Auswirkungen vorgenommen werden, doch wogegen hilft das Zauber-Extrakt?
Bluthochdruck senken mit CBD
In der genannten Studie der University of Nottingham wurden neun Testpersonen auf die Auswirkungen von CBD gegen Bluthochdruck überprüft. Verarbreicht wurde der einen Hälfte direkt eine Dosis von 600mg, der Rest erhielt ein Placebo-Mittel, aufgrund dieser sollten die Auswirkungen auf Herzfrequenz und Blutdruck überprüft werden. Unter verschiedenen Bedingungen wurden diverse Stresstests durchgeführt, Teil des Programms waren ein Belastungstest, sowie die Aussetzung der Probanden in niedrige Temperaturen. Direkt nach der Verabreichung lediglich einer Dosis CBD, wurde der Blutdruck in Stress- als auch in Ruhephasen gesenkt. Gerade in Stresssituationen nimmt der Blutdruck üblicherweise zu, dies bedeutet, dass CBD die Reaktionen des Herzes in diesen Phasen abstumpfen kann. Als Nebeneffekt trat bei dieser Studie auf, dass sich die Herzfrequenz um rund 10 Schläge pro Minute erhöhte, geschuldet war dies dem vermindertem Schlagvolumen. Dadurch muss das Herz schneller pumpen, um die gleiche Menge an sauerstoffreichem Blut freizusetzen. Interessant sei gewesen, so die Forscher, dass dieser Effekt sowohl bei den CBD-, als auch bei den Placebo-Probanden auftrat. Angeblich soll bei Studien in der Vergangenheit die erhöhte Schlagfrequenz nicht aufgetreten sein, des Weiteren waren die Wissenschaftler aus Nottingham der Meinung, dass sich über die Zeit auch das Herz an das CDB gewöhnen könnte und in gewohnter Frequenz schlagen würde. Dies muss in Zukunft noch genauer untersucht werden.
Fluch oder Segen? Auswirkungen von CBD auf die Gesundheit
Menschen mit dauerhaft hohem Blutdruck sind stärker gefährdet, einen Herzinfarkt zu erleiden, gerade für diese Betroffenen könnte der Konsum von CBD-Öl auch langfristig etwas bewirken. Die aktuelle Studie hat sich jedoch zunächst auf die Kurzzeitwirkung, die direkt nach einer einzigen Dosis schon beeindruckend eintritt, beschränkt. Fakt ist jedoch, dass Cannabis heutzutage bei unzähligen Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt wird und in vielen Fällen als traditionelles Kraut modernster Chemie von Patienten vorgezogen wird. Mit der Möglichkeit, die getrockneten Kräuter, oder in diesem Fall als Öl schonend in einem tragbaren Vaporisator für Konzentrate zu verdampfen, macht die Pflanze für viele Symptome attraktiv, die in den nächsten Jahren mit Sicherheit noch genauer erforscht werden.